Die Methoden und Wirkungszusammenhänge im Coaching-Prozess

Ich lege Wert darauf, dass der Coachee im Rahmen des Coachings seine eigenen Stärken und Ressourcen erkennt und erfährt. Diese sollen dann im Sinne der Zielerreichung verstärkt werden. Mit den auf diese Weise aktivierten Ressourcen werden Problemsituationen noch einmal erlebbar gemacht und können unter Umständen neu bewertet werden.

Ich verwende einen systemischen Ansatz, der sich dadurch auszeichnet, dass der Coachee nicht isoliert betrachtet wird, sondern (je nach Thema des Coaching) in seiner Einbindung in die ihn umgebenden Systeme (Familie, Freunde, Vereine, Arbeit, Nachbarschaft, …). Als Teil der ihn umgebenden Systeme wird jede Veränderung des Coachee auch das ihn umgebende System beeinflussen.

Mir stehen verschiedenartige Methoden, die ich ständig ausbaue und weiterentwickele, im Rahmen des Coachings zur Verfügung. Hierzu gehören unter anderem verschiedene Visualisierungstechniken, zirkuläre Fragen, aktives Zuhören, die „Wunderfrage“, Perspektiven und Rollenwechsel oder Arbeiten mit dem "Inneren Team". Dies ist keine abschließende Liste. Die aufgezeigten und möglichen Methoden sind kein Selbstzweck, sondern sollen immer nur unterstützend wirken. Nicht jede Methode passt auf jede Situation und für jeden Coachee. Die Auswahl der jeweiligen Methode wird immer auf den Coache und die Situation abgestimmt.

Das ist nicht mein Weg

Ich lehne es ab, Coachings durchzuführen, bei denen das Ziel beziehungsweise das zu erreichende Ergebnis von Dritten vorgegeben wird. Das Ziel und der Inhalt des Coachings können nur in Absprache mit dem Coachee festgelegt werden. In Fällen, bei denen zum Beispiel der Arbeitgeber ein Coaching anregt (und vielleicht auch bezahlt), um eine bestimmte Veränderung zu erreichen, wird der Wunsch des Auftraggebers mit dem Coache besprochen. Die Ausgestaltung des Ziels und der einzelnen Arbeitsfelder erfolgen jedoch ausschließlich zusammen mit dem Coachee. Sollten sich hierbei erhebliche Abweichungen von den Vorstellungen des Auftraggebers ergeben, wird dies im Einzelfall geklärt.

Im Zweifel werde ich ein Coaching ablehnen, wenn ich den Eindruck gewinne, dass der Coachee gegen seinen Willen und gegen seine Überzeugung von mir „verändert“ werden soll. Eine solche Auftragsarbeit entspricht nicht meinem Verständnis von Coaching und nicht meinem Selbstverständnis als Coach. Coaching, das nicht auf Freiwilligkeit beruht, scheitert – früher oder später.

Coaching schließe ich aus bei akuten psychischen Krankheiten (deren „Heilung“ Ziel des Coachings sein soll). Coaching kann nicht im therapeutischen Sinne heilen.

Ebenso schließe ich Coaching aus bei Zielen, die im Rahmen eines Coachings nicht erreichbar sind, wie zum Beispiel der Wunsch, dass eine nicht beteiligte dritte Partei ihr Verhalten ändere. Hier sind andere Formen wie Moderation oder Mediation im Einzelfall vielleicht besser geeignet. Coaching kann aber helfen, den eigenen Umgang mit dem Verhalten einer dritten Partei zu verändern.